Interview mit Karsten Schröder zum Konzept Inno-Talk
Was genau verstehen Sie unter dem Inno-Talk und worin unterscheidet sich dieser von den heute um sich greifenden Webinaren?
Dieses neue Konzept ist an sich kein Webinar. Der geschützte Begriff Webinar ist heute bei vielen Usern schon mit einem werblichen Charakter belegt. Das genau haben wir nicht im Sinn. Dieses Format fußt auf Fachwissen und darüber hinaus auf Aktualität. Wir etablieren damit einen Jour fix für unsere Branche, die Flexpack-Industrie, genauso wie für unsere Lieferanten und Kunden, wie Handel und Lebensmittelhersteller. Dabei steht der fachliche, strategische Austausch im Vordergrund. Wir zielen also ganz klar auf Entscheider ab, die kaum Zeit finden, regelmäßig Branchentreffs zu besuchen – den Inno-Talk aber schon.
Woher nehmen Sie die Zuversicht, dass sich dieses Online-Angebot von anderen Events im Netz abheben wird?
Innoform als Marke im Bereich der flexiblen Verpackungen und darüber hinaus als neutrale Stelle und Katalysator für Wissensaustausch genießt besondere Anerkennung – darauf möchten wir aufbauen. Zudem setzen wir auf Interaktivität, wie sie bisher nur selten im Internet angeboten wird. So können Teilnehmer z.B. über Interaktionstools live Fragen und Meinungen in die Debatte einbringen, die zentraler Bestandteil eines jeden Inno-Talks sein wird.
Auch im Vorfeld können Teilnehmer und alle, die es werden wollen, schon Input liefern, der in den Talk eingearbeitet wird. Klicken Sie mal hier auf die Grafik oder scannen den QR-Code – dann können Sie das schon jetzt live erleben und Wünsche äußern.
Auch die Anmeldezahlen lassen uns zuversichtlich sein. Mit weit über 300 Teilnehmern rechnen wir momentan – Tendenz steigend.
Außerdem haben wir auch die Zusammenstellung von Vorträgen, Fragen&Antworten sowie Debatte und Netzwerken neu definiert. Hier wird in 60 Minuten ein Feuerwerk von Informationen und Meinungsaustausch geboten. Und das Ganze nicht einfach als offenes Online-Meeting sondern mit professioneller Videotechnik unterstützt. Denn wir sind überzeugt davon, das seriöser Inhalt auch seriös angeboten werden muss.
Sie sind überzeugt, dass dort ein Bedarf besteht – das hört man deutlich heraus und das zeigen ja auch die guten Anmeldezahlen. Aber wie wollen Sie das alles finanzieren, wenn die Teilnahme an sich kostenlos sein wird?
Auch da gehen wir moderne Wege, die zum digitalen Zeitalter passen müssen. So werden wir u.a. Ausstellungsflächen anbieten für die Unternehmen, die das Format nutzen und somit gleichzeitig Teilnehmer, Lieferanten und Kunden werden. Wir bieten Ausstellungsflächen in den entstehenden virtuellen Kommunikationsbereichen gegen eine überschaubare Monatsgebühr an. Die Ähnlichkeit zum Vereinsbeitrag ist dabei durchaus gewollt, wenn auch nur im übertragenen Sinne zulässig. Wir sitzen alle in einem Boot und müssen und wollen möglichst klug mit Verpackungen umgehen. Damit das gelingt, sind wir zum Meinungsaustausch und gemeinsamem Debattieren aufgefordert.
Ihr Slogan war in den sozialen Netzen: „Wir müssen reden“. Was genau verstehen Sie darunter?
Ich habe eben schon angedeutet, dass wir klug und vielleicht auch immer klüger mit Verpackungen umgehen müssen. Momentan passieren erstaunliche Dinge im Verpackungsbereich. Markeninhaber sind verunsichert und reagieren anstatt zu agieren, wie es aber lehrbuchmäßig sein sollte. Der öffentliche Druck erhöht sich z.B. auf Plastikverpackungen und die Marken weichen auf Papier aus – ein Reflex. Leider wird dort auch mit oft mangelhafter Rechtskenntnis gearbeitet und man neigt zum „greenwashing“. Das heißt, dass Labels oder Slogans erfunden werden wie „100% recyclingfähig“ oder „mehr als 90% nachwachsender Rohstoff“, ohne, dass diese in der Tiefe definiert sind, was wiederum zu weiterem Druck durch NGOs etc. führt. Wir wollen auch in solchen politisch getriebenen Themen mit den Talks Hilfestellung bieten und dann in unseren anderen Bildungsangeboten weiter vertiefen.
Wonach richten sich Frequenz und Themenwahl der Inno-Talks?
Themen wünschen sich einerseits unsere Teilnehmer und andererseits belegen wir öffentlich viel diskutierte Fachgebiete. Z.B. beginnen wir ja mit dem Standbeutel. In Fachkreisen wird dieses Packmittel seit Jahren gefeiert, doch in extremen Kreisen wird Plastik generell verteufelt und man beschwört die Glasflasche wieder hervor, die aber meistens extrem viel ungünstiger in jeglicher Hinsicht abschneidet als der Beutel. Hier sahen viele Aufklärungs- und Diskussionsbedarf – auch schon in unserer letzten Europäischen Standbeutelkonferenz.
Vielen Dank für das interessante und kurzweilige Gespräch und viel Erfolg mit diesem neuen Konzept Herr Schröder.