Yair Gellis – MDO-PE als Baustein für FFS-Verpackungen aus einem Material
Consultant Yair Gellis stellte in seinem Vortrag die Potenziale von MDO-orientierten Polyethylenfolien (MDO-PE) heraus.
- Durch gezielte Maschinenrichtungsorientierung lassen sich mechanische Eigenschaften deutlich verbessern, sodass PE-Monomaterialien in vielen Anwendungen PP- oder PET-Kaschierungen ersetzen können.
- Besondere Vorteile liegen in der Recyclingfähigkeit: sortenreine PE-Strukturen erfüllen die Anforderungen der PPWR und der gängigen ZSVR-Mindeststandards besser als Multilayer-Kombinationen.
- Herausforderungen bestehen vor allem bei Siegelnahtfestigkeit und Barriereeigenschaften, die durch Additive oder funktionale Schichten behoben werden müssen.
- Gellis betonte, dass MDO-PE bereits heute in praxisnahen Anwendungen erprobt wird und die Entwicklung der nächsten Jahre bestimmen dürfte.
Dr. Anina Leipold – Effiziente Verarbeitung von Monomaterialien und Papier auf VFFS-Maschinen: Herausforderungen und Lösungen
Dr. Anina Leipold von Rovema beleuchtete die maschinen- und prozesstechnischen Anforderungen für den Einsatz von Monomaterialien auf vertikalen Form-Fill-Seal-Maschinen (FFS).
- MDO-PE-Folien zeigen ein anderes Thermo- und Schweißverhalten als konventionelle Multilayer, was eine Anpassung der Prozessfenster erfordert.
- Durch gezielte Modifikationen an Siegelstationen und Abzugseinheiten lassen sich stabile Verpackungen auch mit herausfordernden Monomaterialien realisieren.
- Praxisversuche belegen, dass Produktivität und Packungsqualität mit optimierter Maschineneinstellung vergleichbar zu konventionellen Materialien sein können.
- Leipold unterstrich, dass nur das Zusammenspiel von Folienentwicklung und Maschinentechnologie die erfolgreiche Markteinführung ermöglicht.
Fazit:
Die beiden Vorträge machten deutlich: Monomaterialien auf Basis von MDO-PE sind technisch realisierbar und bieten eine zukunftssichere Lösung im Hinblick auf Recyclingfähigkeit und regulatorische Anforderungen. Für eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch die enge Zusammenarbeit von Folienherstellern, Maschinenbauern und Abfüllern entscheidend.
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